Dieser Artikel erklärt, was das Modul "Identartikel" in Concept Office ist, wofür es eingesetzt wird und welche praktischen Vorteile es bietet – insbesondere bei Ausstellungslagern, Bemusterung, Reklamationen und der Nachverfolgbarkeit von Einzelartikeln.
Was ist ein Identartikel?
Ein Identartikel ist eine eindeutig identifizierbare Einzelinstanz eines regulären Artikels, die über eine eigene Identnummer geführt wird. Er basiert auf einem "Hauptartikel" und wird bei der Lagerbuchung automatisch erstellt, wenn ein Lager für die Vereinzelung konfiguriert ist.
📌 Jeder Identartikel hat eine eigene Identnummer, kann individuell bezeichnet, bewertet und verkauft werden.
Anwendungsbeispiel:
Ein Kunde hat 7 Stühle in einem Ausstellungslager. Einer davon ist zerkratzt.
Ohne Identartikel: Alle 7 sind gleich, Unterscheidung nicht möglich.
Mit Identartikel: Jeder Stuhl hat eine eigene Identnummer, Zustand und Historie.
Wo wird das Modul eingesetzt?
✅ Ausstellung, Bemusterung, Reklamation
Verwaltung einzelner physischer Artikel
Zustand, Bewertung, Langtext pro Stück möglich
Rückverfolgung von Herkunft und Verkauf
Einkauf und Wareneingang
Beim Zugang ins Identlager werden automatisch Identartikel erzeugt
Auch über Bestellungen steuerbar (Zubuchung auf Vereinzelungslager)
Verkaufsvorgang
Bei Verkauf wird gezielt ein bestimmter Identartikel ausgewählt
Eigentumswechsel wird dokumentiert
Historie sichtbar (Bestellung, Lieferschein, Rechnung)
Vorteile des Moduls
Vorteil | Nutzen |
---|---|
✅ Nachverfolgbarkeit | Wer hat welchen Artikel wann erhalten? |
✅ Artikelzustand erfassbar | z. B. gebraucht, defekt, wie neu |
✅ Inventur integriert | Identartikel erscheinen in der Inventurliste |
✅ Individuelle Texte | Langtext, Variantenbeschreibung pro Stück |
✅ Verkauf/Retour steuerbar | gezielte Auswahl, auch für Rücknahmen |
Voraussetzungen & Hinweise
Aktives Lager-Modul ist Pflicht
Konfigurationseinstellung muss aktiv sein, damit Vereinzelung überhaupt möglich ist
Ein Vereinzelungslager darf keinen Ist-Bestand haben, bevor der Haken "Artikel an diesem Lager vereinzeln" gesetzt wird
Zubuchung nur über Warenbuchung oder Bestellung
Keine manuelle Ist-Bestandspflege! Diese führt zu Inkonsistenzen
⚠️ Der größte Fehler: Vereinzelung nachträglich aktivieren, obwohl bereits Bestände im Lager existieren.
Wann sollte das Modul eingesetzt werden?
✅ Empfohlen bei:
Ausstellungslagern mit individualisierten Stücken
Reklamations- und Bemusterungsprozessen
Wunsch nach echter Lebenslaufakte pro Artikel
Kunden mit Anspruch auf reale Einkaufspreise statt Durchschnittswert
❌ Nicht erforderlich bei:
Einfacher Lagerhaltung mit homogenen Produkten
Kunden ohne Lagermodul oder Standardanforderungen
💬 Projektleitfaden: Kläre im Erstgespräch mit dem Kunden, ob er Identverfolgung, Zustandsbewertung oder Einzelvermarktung benötigt.
Typische Stolperfallen
Problem | Ursache |
Lager hatte vor Aktivierung bereits Bestand | Identartikel können nicht korrekt erzeugt werden |
Artikel manuell auf Lager gesetzt | Es entsteht ein "blinder Bestand" ohne Identnummer |
Rücknahme ohne Zuordnung | Identartikel wird nicht sauber aktualisiert |
💡 Lösung: Nur über Warenbuchung oder Bestellvorgänge arbeiten, Identnummern werden dabei automatisch erzeugt.
Integration in andere Prozesse
Inventur: Identartikel tauchen in den Zähllisten auf
Reklamation: Nachvollziehbarkeit dank eindeutiger Historie
Auswertungen: Bewertung je Zustand möglich
Etikettierung: Identnummer kann als Barcode oder QR-Code verwendet werden (ggf. mit Zusatzlösung)
Fazit
Das Identartikel-Modul ist ideal für alle, die ihre Artikel individuell nachverfolgen möchten. Es schafft Transparenz, vermeidet Fehler und unterstützt professionelle Ausstellungslager, Reklamationsprozesse und Inventarverwaltung. Voraussetzung ist eine saubere Konfiguration und disziplinierte Nutzung – dann wird es zum echten Mehrwert.